Die Bedeutung der Elefanten für unser Klima
Magisches, wunderschönes Afrika und der Verlust seiner mächtigen endlosen Savannen und uralten Wälder
Rückgang der Population
Die größte Bedrohung für all die schönen Tierarten, denen wir auf unserer Reise in Afrika begegnen, ist heutzutage der Rückgang ihrer Population durch den Verlust Ihrer endlosen Savannen und uralten Wälder.
Wir haben uns daran gewöhnt, dass viele unserer ikonischsten Tiere aufgrund des Klimawandels, der Zerstörung des natürlichen Lebensraums, der Wilderei und der Überjagung, vom Aussterben bedroht sind.
Aber wir halten selten inne, um darüber nachzudenken, wie es war, als diese großartigen Tiere noch in Hülle und Fülle auf unserem Planeten lebten.
Verlust von Lebensraum
Elefanten verlieren auch ihren Lebensraum und ihre uralten Wanderrouten durch die Ausbreitung menschlicher Siedlungen in ihrem Lebensraum, die landwirtschaftliche Entwicklung und den Bau von Infrastruktur wie Straßen, Kanälen und Zäunen, die ihren Lebensraum zerstückeln.
Wie sähe die Welt ohne Elefanten aus? Ohne Elefanten würden die Ökosysteme zusammenbrechen.
Sie sind die Ingenieure der Artenvielfalt. Das zeigt sich in den halbtrockenen Savannen, Wäldern und Buschlandschaften Afrikas, in denen es noch einige Elefantenpopulationen gibt.
Wahre Klimahelden
Sie sind wahre Klimahelden, doch die Erderhitzung bringt auch sie in große Bedrängnis.
Schon jetzt wird es immer schwieriger, Wasser und Nahrung zu finden. Ungewiss ist, wie lange sie in der Lage sind, sich den Folgen der Klimakrise anzupassen. Es ist höchste Zeit, zu handeln. Denn die Elefanten selbst sind im Kampf gegen die Erderwärmung von unschätzbarem Wert.
Elefanten sind wahre Ökosystemingenieure. Indem sie mit ihren Hinterlassenschaften Pflanzensamen und Nährstoffe verteilen, sorgen die grauen Riesen nicht nur für Artenvielfalt.
Vor allem die Waldelefanten lichten dichtes Gehölz und machen es möglich, dass sich die verbliebenen Bäume besser entwickeln können. Das macht die Afrikanischen Waldelefanten zu wertvollen Klimaschützern.
Auf ihren Wegen durch die dichten Regenwälder Afrikas ziehen die Waldelefanten Rinde von Schösslingen, graben im Boden nach Wurzeln, zertrampeln Bäume und weiden sie ab.
Doch was sich hier nach Zerstörung anhört, hilft den Wäldern und ihrer Fähigkeit, CO2 zu speichern, enorm.
Denn die Elefanten zertreten und fressen vorwiegend kleinere Bäume mit einer geringeren Holzdichte, die mit den großen Bäumen um Licht, Wasser und Platz konkurrieren und schneller wachsen, aber auch schneller sterben.
Somit fördert das Fress- und Wanderverhalten der Waldelefanten das Überleben großer, langsam wachsender Bäume mit einer entsprechend größeren Holzdichte, die wesentlich mehr Kohlenstoff in ihren Stämmen speichern.
Sterben die Waldelefanten aus, verlieren ihre Wälder durch die fehlenden Gärtner eine Speicherkapazität von etwa drei Milliarden Tonnen Kohlenstoff.
Das entspricht den Emissionen von über zwei Milliarden Autos im Laufe eines Jahres.
Wenn Elefanten Bäume entwurzeln oder abreißen entstehen ebenfalls Mikrolebensräume für Setzlinge und kleine Tiere wie Mangusten und wirbellose Tiere wie Schmetterlinge.

Elephants au Parc National Kruger en Afrique du Sud
Nahrungs Lieferanten
Elefanten liefern zusätzlich Nahrung für andere Organismen im Ökosystem.
Ihr Dung ist eine sehr wichtige und reichhaltige Nahrungsquelle für Wirte wie Mistkäfer.
Neben der Bereitstellung von Nahrung für die Mistkäfer vergraben diese den Elefantenmist zur Fortpflanzung und nutzen ihn als Nahrung und als Ort zur Eiablage (damit ihre Jungen Nahrung haben).
Auf diese Weise lockern sie den Boden auf und nähren ihn, und sie haben viele Vorteile für die Gesundheit und das Funktionieren natürlicher Ökosysteme, z. B. die Verbreitung von Samen, die Reduzierung von Viehparasiten und die Förderung des Pflanzenwachstums.
Dieses einfache Beispiel zeigt die Bedeutung der Elefanten und wie sich der Verlust einer Art auf ein ganzes Ökosystem auswirken kann, da keine andere Art in der Lage wäre, ihre wichtige ökologische Nische zu füllen.
Wie viele afrikanische Elefanten gab es denn vor 100 Jahren?
Millionen von Elefanten durchstreiften einst Afrika und legten regelmäßig bis zu 20 Kilometer pro Tag zurück.
Vor rund 100 Jahren gab es in ganz Afrika über 10 Millionen Elefanten.
Die Zahl der afrikanischen Savannenelefanten ist in einem Zeitraum von 50 Jahren um mehr als 60 % zurückgegangen, so die Weltnaturschutzunion IUCN, die das weltweite Aussterberisiko für die Tierwelt bewertet.
Im Jahr 1930 lebten noch bis zu 10 Millionen wilde Elefanten in weiten Teilen des afrikanischen Kontinents.
Im Jahr 1979 waren es noch 1,3 Millionen.
Von 1979 bis 1989 wurden über 50 % der Elefantenpopulation ausgerottet.
Elfenbeinverbot
Dies führte 1989 zu einem Elfenbeinverbot; zu diesem Zeitpunkt gab es auf dem gesamten Kontinent nur noch 600.000 Elefanten.
Trotz des Verbots des internationalen Elfenbeinhandels werden die afrikanischen Elefanten immer noch in großer Zahl gewildert.
Zehntausende von Elefanten werden jedes Jahr wegen ihrer Elfenbeinstoßzähne getötet. Das Elfenbein wird häufig zu Schmuck und Ornamenten verarbeitet – China ist der größte Absatzmarkt für solche Produkte.
Die Elefantenpopulation in Afrika ist innerhalb eines Jahrzehnts um 111.000 Elefanten zurückgegangen.
Heute gibt es in ganz Afrika nur noch 415.000 Elefanten.
Im Kruger-Nationalpark leben heute schätzungsweise 11.500 Elefanten.
Wilderei
Während die Wilderei bei Elefanten tendenziell zurückgeht und in Ostafrika einen deutlichen Rückgang verzeichnet, bringt sie die Art weiterhin gefährlich nahe an den Rand der Ausrottung.
Wie Blutdiamanten aus Sierra Leone oder geplünderte Mineralien aus dem Kongo scheint Elfenbein die neueste Konfliktressource in Afrika zu sein, die aus abgelegenen Kampfgebieten geschleppt und leicht zu Geld gemacht wird und nun Konflikte auf dem ganzen Kontinent anheizt.
Einige der berüchtigtsten bewaffneten Gruppen Afrikas, darunter die Lord’s Resistance Army, die Shabab und die Janjaweed in Darfur, machen Jagd auf Elefanten und verwenden die Stoßzähne, um Waffen zu kaufen und ihre grausamen Kriege zu finanzieren.
Organisierte Verbrechersyndikate arbeiten mit ihnen zusammen, um das Elfenbein in die ganze Welt zu schmuggeln und dabei turbulente Staaten, durchlässige Grenzen und korrupte Beamte von Subsahara-Afrika bis China auszunutzen.
Elefanten sind für ein gesundes Ökosystem unersetzlich – indem wir sie schützen, stellen wir sicher, dass ihre Lebensräume auch für andere Arten erhalten bleiben.
Eine Frage der Moral
Nicht zuletzt ist es auch eine Frage der Moral. Wenn wir die Elefanten verlieren, verlieren wir einen ganz entscheidenden Teil unserer gemeinsamen, weltlichen Seele.
Und das gilt schlussendlich für jede Spezies, die wir verschwinden lassen.

Elefant im Kruger Nationalpark
Sources: IUCN & SANPARKS
